Verschiedene Entwicklungskonzepte
Es gibt verschiedene Gemeindeentwicklungskonzepte.
Besonders bekannt sind die „Natürliche Gemeindeentwicklung“ und „Vitale Gemeinde“.
Jedes Konzept hat seine Besonderheiten und kann je nach Gemeindesituation hilfreich – oder eben weniger hilfreich sein. Stets geht es darum, Gemeinde zu helfen, aufzublühen statt einzugehen.
Natürliche Gemeindeentwicklung
Bei der Natürlichen Gemeindeentwicklung ist der Analysetest zentral. An diesem nehmen 30 Personen aus der Gemeinde teil. Daraufhin wird festgestellt, in welchen Bereichen die Gemeinde stärker ist und in welcher Bereich den sog. Minimumfaktor darstellt. Mit Hilfe der Gemeindestärken soll am Minimumfaktor gearbeitet werden. Es wird erwartet, dass der Organismus „Gemeinde“ dann von selbst die Kräfte freisetzt, die für das Wachstum nötig sind. Die Basis des Ansatzes ist u.a. die Befragung tausender von Gemeinden hinsichtlich ihres Wachstums. Mehr Informationen gibt es u.a. hier: https://nge-deutschland.de/
Vitale Gemeinde
Das Gemeindeentwicklungskonzept „Vitale Gemeinde“ bezieht größere Teile der Gemeinde ein und definiert zuerst, was unter einer vitalen Gemeinde zu verstehen ist. Darauf aufbauend reflektiert sich die Gemeinde durch Gespräche und erörtert dann, welche ersten Schritte umzusetzen sind. Entstanden ist dieser Ansatz, weil festgestellt wurde, dass manche Kirchen in England zahlenmäßig wachsen und andere nicht. Daraus wurden bestimmte Prinzipien abgeleitet. Eines der besonderen Kennzeichen von „Vitale Gemeinde“ ist, dass eine Gemeinde so relativ schnell in die Aktion kommen kann. Weitere Informationen gibt es u.a. hier: https://www.buecher.de/artikel/ebook/vitale-gemeinde-ebook-pdf/59618713/
MISSIONALVITAL
Im Rahmen von MISSIONALVITAL sollen möglichst viele Gemeindemitglieder und Freunde der Gemeinde involviert werden. Der Ausgangspunkt ist nicht zuerst die empirische Erforschung anderer Gemeinden, sondern es ist die biblische Theologie. Es geht um den sendenden Gott, der sogar Seinen Sohn Jesus Christus aus Liebe sendet – und entsprechend Seine Gemeinde. Entsprechend lernt die Gemeinde ihre Einstellung und Kultur zu verändern. So kann sie ihren Auftrag in der Welt ausüben. Eine besondere Stellung hat dabei die Frage „Was ist der konkrete Auftrag für unsere Gemeinde?“. Dafür steht ein passender Workshop zur Verfügung. Es wird viel Wert auf eine gute Kommunikation zwischen Gott und Menschen und den Menschen untereinander gelegt.
Was ist das Besondere bei MISSIONALVITAL?
Wie erwähnt, kann jedes Gemeindeentwicklungskonzept hilfreich sein.
Dennoch stehen wir für das Konzept von MISSIONALVITAL ein.
Warum?
+ Biblisch-theologischer Ansatz
Bei uns ist die erste Frage nicht, welche Gemeinden numerisch wachsen.
Es geht zuerst um das Wesen Gottes. Von diesem Gott wollen wir uns leiten lassen.
Ob und wie es dann auch zu einem zahlenmäßigen Wachstum kommt, liegt nicht in unserer Hand.
Natürlich streben wir das quantitative Wachstum an, weil das bedeutet, dass mehr Menschen Jesus Christus kennenlernen. Dennoch sehen wir in der Bibel, dass es Zeiten geben kann, in denen kein Zahlen-Wachstum geschieht – aber die Qualität stimmt. Wir meinen, dass es letztlich Gott ist, der das Wachsen und Gedeihen schenkt. Deshalb halten wir die Auseinandersetzung mit dem Gottesbild für fundamental.
+ Beteiligung der Gemeinde
Die Gemeinde ist die Versammlung der Jesus-Nachfolger. Prioritär ist der persönliche Glaube des Einzelnen. Gott nimmt Seine Gemeinde in der Gänze wahr und bezeichnet sie u.a. als Tempel, als Volk, als Körper oder auch als Haus. Biblisch-theologisch gesehen gibt es keine Differenzierung zwischen offiziellen Mitgliedern und „Freunden“ der jeweiligen Gemeinde, sofern der Jesus-Glaube das Verbindende ist. Deshalb plädieren wir dafür, möglichst alle, die sich der Gemeinde zugehörig wissen, an der Entwicklung zu beteiligen.
+ Missional-vital
Gottes Wesen bezeichnen wir – verkürzt – als missional-vital. D.h.: Weil Gott aus Liebe in Beziehung zu uns leben will, geht Er durch Jesus Christus zu uns. Andere Aspekte Gottes, wie z.B. die Heiligkeit, Würde oder Schöpfermacht werden im Zusammenhang mit Seiner Liebe betrachtet. Entsprechend soll die Gemeinde von Jesus lernen und das umsetzen, was Er gelebt und gelehrt hat. Hingehend zu den Menschen und ihre Kultur hinein. Dafür stehen Werte bei MISSIONALVITAL wie z.B. „Verschenken der guten Nachricht“, „Nächstenliebe in Aktion“ oder „Globale Perspektive“.
+ Beauftragung der Gemeinde
Wir alle sind berufen, in der Gemeinschaft mit Jesus Christus zu leben. Und wir teilen allgemeine Beauftragungen wie z.B. die, alle Völker zu Nachfolgern Jesu zu machen. Bei MISSIONALVITAL haben wir deshalb einen Workshop konzipiert, der sich genau damit beschäftigt: Was ist der konkrete Auftrag der jeweiligen Gemeinde? Was kann und soll die Gemeinde konkret in ihrer Region tun?
Mit Tools wie diesem entsteht wesentlich mehr Klarheit für eine Gemeinde. Zugleich kann verhindert werden, dass sich eine Gemeinde mit zu vielen verschiedenen Aktionen aufreibt. Je klarer die Beauftragung wird, desto leichter fällt es, Prioritäten zu setzen.
+ Strategie & Workshops
Mit MISSIONALVITAL bieten wir beides: Strategie und Tools (Workshops).
Wir helfen einer Gemeinde, Veränderungsprozesse zu verstehen und die großen Linien für weitere Maßnahmen einordnen zu können. Und wir bieten dafür verschiedene Workshops an, die je nach Situation eingesetzt werden können. Das sind Workshops wie z.B. diese: Biblisch-theologische Grundlagen, Veränderungen verstehen, Beauftragung der Gemeinde entdecken, Analyse der Region u.a.
Darüber hinaus empfehlen wir, eine übergemeindliche, zeitlich befristete Lerngruppe zu starten oder sich an einer bestehenden zu beteiligen. Damit wollen wir die Abhängigkeit von externen Gemeindeberatern reduzieren und dazu beitragen, dass Gemeinden miteinander und voneinander lernen können.
+ Betonung der Kultur
Wie ist eine Gemeinde dorthin gekommen, wo sie aktuell steht?
Oftmals stecken dahinter eher unbewusste Denk- und Verhaltensmuster. Das ist die Kultur einer Gemeinde. Vor allem in unserem westlich-deutsch geprägten Umfeld haben viele Gemeinden die Beziehung zu ihrem Umfeld verloren. Die Kultur um sie herum hat sich verändert. Aber die Gemeinden haben ihren Kultur beibehalten. Die Kluft zwischen Gemeinde und Nachbarschaft ist damit größer geworden. Wir plädieren dafür, die „Jesus-Kultur“ zu fördern. Das ist letztlich eine ganz persönliche Angelegenheit. So wird sich eine Gemeinde dann nachhaltig verändern, wenn sich die Einzelnen in der Gemeinde verändern – und sich damit auch die Kultur der Gemeinde ändert. Diese Prozesse sind oftmals sehr langsam, aber grundlegend. Daher gehen wir eher selten von schnellen Erfolgen aus, sondern mehr davon, dass eine Gemeinde ihr eigenes Tempo entdecken muss, um die Jesus-Kultur zu stärken. Und wenn die Jesus-Kultur stärker wird, werden die Beziehungen zwischen der Gemeinde und ihrer Region davon beeinflusst.